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Rechtsform für Freelancer

Rechtsform für Freelancer: Welche gibt es?

Möchtest du dich selbstständig machen, also ein Unternehmen gründen, gilt in Deutschland die Pflicht, dich für eine Gesellschaftsform zu entscheiden. Um welche es dabei geht und wodurch sie sich unterscheiden, schauen wir uns nachfolgend etwas genauer an.

Welche Gesellschaftsformen gibt es?

Grundsätzlich wird in Deutschland zwischen vier Gesellschaftsformen unterschieden:

Einzelunternehmen

  • Einzelkaufleute
  • Kleingewerbetreibende
  • Freiberufler

Personengesellschaften

  • Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
  • Offene Handelsgesellschaft (OHG)
  • Kommanditgesellschaft (KG)

Kapitalgesellschaften

  • Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
  • Unternehmergesellschart (UG – Unterform der GmbH)
  • Aktiengesellschaft (AG)
  • Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA – Mischung aus KG & AG)

Sonstige Gesellschaften

  • Genossenschaften
  • Stiftungen

Unterschiede der Rechtsformen

Die Wahl einer Rechtsform regelt vor allem deine Rechte, Pflichten, Finanzen, Steuern – also die Struktur und (Aus-)Richtung deines Unternehmens. Inwiefern sich die Rechtsformen unterscheiden, fassen wir einmal für dich zusammen.

Einzelunternehmen

Sie wird von einer einzelnen Person gegründet, die auch gleichzeitig Geschäftsführer ist. Die Gründung selbst erfolgt i.d.R. formlos und kostengünstig durch die Anmeldung beim Finanzamt und wenn du direkt ein Gewerbe betreiben möchtest, auch beim Gewerbeamt.

Als Einzelunternehmer fallen für dich Umsatzsteuererklärung (außer, du fällst unter die Kleinunternehmerregelung), die jährliche Einkommensteuererklärung und, wenn dein Gewinn über 24.500€ liegt, auch die Gewerbesteuererklärung an. Du haftest uneingeschränkt, also auch mit deinem privaten Vermögen.

⚠️Vorsicht: Kleingewerbe ist nicht gleich Kleinunternehmen. Kleinunternehmer bist du, so lange dein Vorjahresumsatz unter 22.000€ liegt. Wenn es mehr ist, fällst du aus dieser Regelung heraus und bist Einzelunternehmer i.S. eines Kleingewerbetreibenden.

Personengesellschaften

Die Gründung ist hier ebenfalls relativ einfach. Der größte Unterschied ist, dass hier mindestens zwei Personen gründen müssen. Ein Besuch beim Notar, Start- und Stammkapital sind allerdings nicht nötig. Ihr haftet wie bei der Einzelunternehmung uneingeschränkt, also auch mit eurem Privatvermögen. Durch einen Gesellschaftsvertrag können die Risiken jedoch deutlich minimiert werden.

Kapitalgesellschaften

Die klassischste aller Kapitalgesellschaften ist die GmbH. Die GmbH ist in der Gründung etwas komplexer und kostenintensiver als andere Gesellschaften. Als Eigenkapital werden mindestens 25.000€ gefordert – für eine 1-Mann-GmbH 12.500€. Großer Vorteil – die Haftung ist beschränkt, demnach bleibt das Privatvermögen unangetastet.

Die UG ist als Unterform der GmbH auch nicht zu verachten. Großer Unterschied: Der Jahresgewinn darf nicht einfach ausgeschüttet werden – mindestens 25% müssen als Rücklage behalten werden. Kommen mit den Rücklagen mehr als 25.000€ zusammen, kann die UG in eine GmbH umgewandelt werden.

Welche passt am besten zu mir?

Das hängt allein davon ab, was du mit deiner Selbstständigkeit planst. Als Freelancer sind die meisten jedoch soloselbstständig und damit i.d.R. Einzelunternehmer. Dafür bieten sich dir folgende Möglichkeiten:

  • Freiberufler (falls deine Qualifikation bzw. dein Beruf unter die Katalogberufe fällt)
  • Kleingewerbetreibende (die häufigste Form)
  • Kaufmann e.K.
  • Oder die 1-Person-Kapitalgesellschaft wie: 1-Person-GmbH, 1-Person-AG oder 1-Person-UG

Für welche auch immer du dich entscheidest, eine Sache bleibt überall gleich – die Suche nach Kunden und Aufträgen. Wenn du dir dazu bereits jetzt schon Gedanken machst, sei beruhigt. Es gibt viele Möglichkeiten, Aufträge zu generieren und auch du wirst das schaffen. Zur Gewinnung neuer Kunden kannst du z.B. Freelance-Aufträge auf freiguide.de finden.

Als Entscheidungshilfe zur Rechtsform kannst du dir folgende Fragen stellen:

  • Gründest du solo oder gründen mehrere Personen?
  • In welchem Bereich möchtest du gründen?
  • Wie riskant ist dein Vorhaben, welche finanziellen Risiken musst du bedenken?
  • Wie viel eigenes Kapital kannst oder willst du einbringen?
  • In welcher Form erhältst du Kapital (Bankkredite oder Investoren)?
  • Soll deine Gründung einfach und günstig sein?

Viel Erfolg mit deiner Gründung!

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